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Newsletterbeitrag März 2014

 
07. März 2014
Newsletterbeitrag März 2014
Kategorie: Newslettertexte

Weshalb DIE, und WIR NICHT?

Horrem 1982

Zwei Unterrichtsräume und ein dürftig renoviertes Lehrerzimmer in einem bröckeligen Backsteinbau inmitten eines Industriegebiets von Nordrhein-Westfalen: dort lernen seit dem Beginn des Schuljahres 1982/83 vier Dutzend Fünftkläßler, die ihrem Wesen und ihren Begabungen nach unterschiedlicher nicht sein könnten.

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Kommentare zu diesem Beitrag:
von Elke Peters (23. September 2012, 18:26):
In Ihrem Erlebnis klingt an, wie negativ sich für Schüler, die sich als Verlierer fühlen, die räumliche Nähe zu angeblichen Gewinnern auswirkt. Sie verstärkt offenbar das Gefühl der Minderwertigkeit und macht aggressiv.
Darum ist mir unverständlich, warum solche Schulzentren gebaut wurden und werden. In ihnen kriegt doch jeder Schüler täglich aufs Neue vor Augen geführt, wohin er gehört, wenn sich zu Beginn des Unterrichts und nach den großen Pausen die Wege trennen. Für die Gymnasiasten mag der Weg schmeichelhaft sein, für die Hauptschüler ist er eher bitter.
 
von Heike (28. September 2012, 09:21):
Mir ist noch unverständlicher, Frau Peters, wie sich Bildungspolitiker so etwas wie Einheitsschulen (Gemeinschaftsschulen) ausdenken können. Überall werden sie eingeführt.
Da sollen Kinder unterschiedlichster Begabung hautnah miteinander lernen, egal ob sie hochbegabt sind, oder geistig behindert.
Wie sollen Lehrer hier den einzelnen Kindern gerecht werden und wie sollen die Schüler miteinander auskommen? Das kann doch einfach nicht gutgehen und Aggressionen sind bestimmt vorprogrammiert.
Die Schulwelt wird immer verrückter.




 
von R. G. (23. Oktober 2012, 19:11):
Zu Ihren anschaulichen und einleuchtenden Ausführungen, Frau Pfeiffer, passt vielleicht folgender Artikel mit seinen Kommentaren in der FAZ vom 18.10.2012:

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/hochschulreife-abi-na-und-11930726.html#comments
 
von Carolin (11. März 2014, 12:42):
Ich denke ähnlich wie Frau Peters, dass räumliche Nähe gewaltige Schattenseiten hat, von denen kaum jemand spricht.
Noch schlimmer als diese Schulzentren erscheint mir die Inklusion. Da kriegen die behinderten Kinder ohne Unterlass mit, dass sie zwar rein äußerlich dazugehören, ansonsten aber nicht und vom Lernprozess der anderen ausgegrenzt sind. Mit Lernhelfern neben sich fallen sie auf und fühlen sich nicht dazugehörig.
Es ist schwer zu verstehen, wie Erwachsene solch grausame Unterrichtsformen propagieren und sie noch als Liebesdienst an lernbehinderten Kindern darstellen können.
 
von Martin (13. März 2014, 23:03):
Ich stimme Ihnen auf ganzer Linie zu, Carolin. Die sog. Gutmenschen, die fernab jeder Lebensnähe agieren, sind ein einziges Unglück u. a. für den Nachwuchs.
Aber wie sollen Menschen in die Schranken gewiesen werden, die selbstgebastelte Menschenrechte stark machen und mit ihnen sogar die Zustimmung der UNO erobern?
Die Inklusion bedeutet Bildungsvernachlässigung für alle Kinder und damit ein Verbrechen an der Zukunft aller Gesellschaften, die sich der Inklusion im Bildungssystem verschrieben haben.
 
von Ursula Prasuhn (19. März 2014, 10:20):
Sie haben ja so recht, Martin und Carolin. Die Inklusion ist das Sahnehäubchen auf dem Berg jahrzehntelanger hirnrissiger Reformen. Ich frage mich immer wieder, wie es überhaupt möglich ist, Entscheidungen zu treffen und auch noch durchzusetzen, die in so deutlichem Widerspruch stehen zum gesunden Menschenverstand und Erfahrungswissen der Bürger.

Vielleicht interessiert Sie folgender Artikel, der allerdings eine kleine Schwäche hat. Der Autor geht bei der Inklusion auf körperbehinderte Kinder ein und vernachlässigt sowohl die geistig Behinderten als auch die Verhaltensgestörten, welche das größere Problem beim inklusiven Lernen sind.
http://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2014/die-reform-frisst-ihre-kinder/
 
von L. H. (15. April 2014, 10:43):
Hier ein bemerkenswerter Leserbrief bei bildungsklick.de:

von SoPäd, am 21.05.2012, 09:28

These Prof. Ahrbeck:Das Erwachsenenleben ist nicht inklusiv.Stimmt:

Selektion, hat mir der Herr Birkenstock auf dem letzten Elternabend erzählt, sei eine sehr schlimme Sache. Schon in der Schule ging das los. Leistungsdruck, Noten, Versetzungsängste und immer wieder Leistungsvergleiche. Wer da nicht mitkommt, werde schnell auf die Sonderschule abgeschoben oder darf nicht aufs Gymnasium. Recht hat er. Das ist doch überhaupt nicht human.

Habe dann auch sofort diese neuen Erkenntnisse meiner Frau mitgeteilt. „ Recht hat er, der Herr Birkenstock“, sagte auch meine Frau, „ und du wirst jetzt daraus deine Lehren ziehen“.

„Als erstes wirst du damit aufhören, mit deinem heißgeliebten Cabrio in diese teure Werkstatt zu fahren.“

„Die sind aber sehr fleißig, zuverlässig und der Meister versteht sein Handwerk“ warf ich ein.

„ Na und, “ erwiderte meine Frau. „Du selektierst aber. Auch andere Werkstätten verdienen eine Chance, probiere sie doch einfach reihum einmal aus.“ „Und den Zahnarzt, zu dem du seit Jahren immer wieder hinrennst, den wirst du wechseln. Was ist mit all den anderen, die auf Patienten warten. Mußt du denn nur den Arzt aussuchen, der dir empfohlen wird, der dir menschlich nahe steht, der ein einfühlsames Händchen hat oder kompetent wirkt. Nein. Wir werden jetzt allen mal die Möglichkeit geben, in deinen Zähnen herumzubohren.“

Mißtrauisch erwartete ich die nächste Anweisung.

„Im Übrigen solltest du dir auch einmal über deinen Freundeskreis Gedanken machen. Ihr mögt alle den gleichen Verein, wählt fast alle dieselbe Partei und außerdem redet ihr immerzu über das gleiche.“

„Ich fühle mich aber wohl, wenn ich mit Gleichgesinnten meine Freizeit verbringe. Schließlich habe ich ja auch genügend Kontakte zu anderen Menschen.“

„Das schon“, meinte meine treusorgende Gattin, „aber du selektierst doch ständig. Neulich erst hast du gesagt, mit dem Maier halte ich das keine 5 Minuten in einem Raum aus. Der arme Mann hat dir doch gar nichts getan. Du setzt den doch durch deine Antipathie einem ungeheuren Druck aus.“

Als sie dann mit einem zarten Lächeln auf den Lippen erneut Luft holte, hielt ich selbige an.

„Und im Büro erwarte ich von dir in Zukunft ein etwas rücksichtsvolleres Verhalten. Kürzlich erst hast du den Bewerber für die offene Stelle abgelehnt. Schon wieder selektierst du. Der arme Mensch fühlt sich doch ausgeschlossen“

„Der war aber überhaupt nicht für den Posten geeignet. Grauenvolles Führungszeugnis, kaum fachlich qualifiziert, wenig Motivation und überhöhte Gehaltsforderungen“ waren meine überzeugenden Argumente.

„Na und. Was soll diese inhumane Leistungsorientierung. Und vergleichen, hat schon der Birkenstock gesagt, soll man ja auch nicht ständig. Also, warum kriegt der keine Chance?“

Die Diskussion näherte sich dem Höhepunkt.

„Aber ich muß doch an das Wohl der Firma denken, all die Mitarbeiter, die auf den Erfolg der Produktion angewiesen sind...die Konkurrenz ist groß.“

„Konkurrenz, Produktion, Erfolg, , das gäbe es alles nicht wenn mehr Birkenstocks auf der Welt wären,“ erwiderte meine Liebste.

Da mußte ich ihr recht geben. Was soll nur aus unseren Kindern werden?
 
von Christoph (16. April 2014, 12:49):
Herrliche Geschichte! Hab sie gleich an Freunde weitergeschickt.
 

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