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Gedanken zum Schulanfang

 
28. August 2010
Gedanken zum Schulanfang
Kategorie: Erziehung


Foto: Henning Hraban-Ramm / pixelio 

Erwachsen sein? Warum nicht!

Schwäche ist, wenn der Starke nicht mehr stark sein will, der Wissende nicht mehr wissend, der Tüchtige nicht mehr tüchtig und der Ältere nicht mehr erfahren.

Schwäche und Furcht vor Liebesverlust sind zutiefst menschliche Eigenschaften. Unsere Kinder jedoch suchen Halt und keine Scheintoleranz, als welche sich Schwäche so gern tarnt.

Kinder benötigen einerseits klare Regeln und den richtungsweisenden Halt durch die liebevolle und feste Autorität des Erwachsenen. Andererseits haben sie ein Recht auf gesellschaftliche Schonräume. Das sind Oasen der Ruhe und der Sicherheit.
Gesundes Aufwachsen findet im wiederkehrenden Wechsel von Stille und Bewegung, von Anspannung und Loslassen, von Anstrengung und Spielen statt. Den Erwachsenen verlangt eine sich an diesem Ideal ausrichtende Erziehung einiges ab. Zum Beispiel Rücksichtnahme auf die kindlichen Bedürfnisse, vorübergehenden Verzicht auf gewisse für Kinder ungeeignete Freizeitaktivitäten, Konzentration auf eigenes Vorbildverhalten und Handlungskonsequenz in den wichtigsten Lebensbereichen. Das ist anstrengend ...

Bequem ist, wenn wir Erwachsenen in Beziehung zum Kind den Weg des geringsten Widerstands gehen. Ich gebe zu, die Versuchung ist groß!
Bequem ist, den Unerzogenheiten und spontanen Launen der Kinder freien Lauf zu lassen: sollen sie doch selbst, sollen doch die anderen damit fertigwerden!
Bequem ist, unter dem Segel der Großzügigkeit Kinder überallhin mitzunehmen, auch wenn dort großes Menschengedränge und ohrenbetäubender Lärm herrscht oder Veranstaltungen erst spät in der Nacht zu Ende gehen. Nächtliche Restaurantbesuche, Geschäftspartys, Popfestivals und andere Abendveranstaltungen oder aber ausgedehnte Shoppingtouren sind dem Wohlbefinden kleiner Kinder abträglich.

Wir sollten es uns nicht allzu bequem machen, sonst tun das an unserer statt später einmal die erwachsenen Kinder, welche uns Alten dann verspätete Unbequemlichkeiten bereiten ...

Karin Pfeiffer

 

 




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