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10 Jahre Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform

 
01. Oktober 2008
10 Jahre Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform
Kategorie: Schriftkultur

foto: pixelio
Schulkinder machen heute mehr Rechtschreibfehler als noch vor zehn Jahren. Inzwischen belegen Untersuchungen, daß die Rechtschreibreform an dieser Entwicklung nicht unschuldig ist, wie eine aktuelle Studie von Uwe Grund belegt. (Genaueres siehe hier »») Berücksichtigt wurde, daß die ungünstigen Bedingungen eine Rolle spielen, unter denen Kinder heute leben und lernen. Es wird insgesamt weniger geschrieben – und auch weniger gelesen. Überraschend ist das nicht, denn mit dem Aufkommen der Kommunikationsmedien ist die an Bildschirmen aller Art verbrachte Zeitspanne gewachsen – doch der Tag hat nach wie vor 24 Stunden, von denen ein Drittel schlafend verbracht wird.

Rechtschreiben als Gegenstand der Diskussion
Seit 1996 haben sich die Schreibweisen einzelner Wörter mehrfach geändert und wieder rückgeändert. Von der Schreibgemeinschaft kaum registriert, wurden einige Großschreibungen und die exzessive Getrenntschreibung der Wörter weitgehend zurückgenommen. Was wird an der Schule vermittelt? Von einer konsistenten, gültigen Rechtschreibung kann nicht mehr die Rede sein, da kaum jemand weiß, wie diese aussehen sollte. Die Rechtschreibung in der Schule, ein Gegenstand für Diskussionen und Verhandlungstaktik? Für fast jede seltsame Schreibweise gibt es Belege, wir finden sie in Büchern, Zeitungstexten, Verlautbarungen, Illustrierten, Behördenbriefen, Gebrauchsanweisungen und so weiter – ja selbst Wörterbücher bieten Varianten an.

Zum Wohl der Kinder
In Sachen Erleichterungsorthographie haben wir sie geradezu überschüttet mit unserer selbstlosen Fürsorge: zu Gunsten der Kinder verzichten wir bis heute auf die Einleitung letztlich unumgänglicher Schritte. Inzwischen regt sich ein quälender Verdacht: sollten etwa die Begünstigten gleichzeitig die Hauptleidtragenden sein? Wie sollen unsere Kinder richtig schreiben lernen, wenn jeder schreibt, wie er gerade kann, es aber keiner mehr wirklich kann?

 
»Kann ich ein Mal Ihren Aussweiss sehen?«

Vom Protest, der immer »zu spät« kam
Vorausgesehen haben dies viele. Noch ehe 1996 die verblüffte Öffentlichkeit von der geplanten Reform erfuhr, kam der sachkundige Protest angeblich zu spät. Und dort, wo Widerstand früh genug einsetzte und sich als politischer Wille der Bevölkerungsmehrheit äußerte, geschah Denkwürdiges. Es bleibt der künftigen Generation vorbehalten, die »demokratischen« Vorgänge um die sogenannte Rechtschreibreform geschichtlich einzuordnen und entsprechend zu würdigen: In Schleswig-Holstein wurde ein gültiger Volksenscheid gegen die Rechtschreibreform von den damals amtierenden Politikern einfach gekippt. Als »beispiellosen Tiefpunkt demokratischer Kultur« bezeichnet dies der Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., Dr. U. Kliegis. Den vom Elternverein herausgegebenen Pressetext anläßlich dieses beschämenden Gedenktages können Sie hier herunterladen:

Zehn Jahre Volkentscheid gegen die Rechtschreibreform

 

Fragen um die Rechtschreibung:
(Wird laufend ergänzt)

• Falsche Regeln in Schulbüchern

• Die Funktion des Buchstaben ß

• Weshalb das und dass jetzt öfter verwechselt werden

• Die SOK: Protest gegen die Rechtschreibreform in der Schweiz




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