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Lehrer und Bürokratie

 
14. Oktober 2006
Lehrer und Bürokratie
Kategorie: Schule

Passauer Neue Presse (PNP) 
vom 08.02.2006


Chaos an Grundschulen: Fehler im Programm für Zeugnisse  

Doch die Grundschullehrer haben nicht nur mit dem fehlerhaften Programm zu kämpfen. Am 17. Februar gibt es zum ersten Mal die so genannten Hybridzeugnisse für alle Grundschulklassen. Edith Holzner, Lehrerin an der Grundschule Simbach/Inn, erklärt: „Das Zeugnis hat jetzt zwei Seiten. Deutsch und Mathe werden noch untergliedert.“ So gibt es zum Beispiel extra Anmerkungen unter anderem zu Lesen, Rechtschreiben und Gesprächsführung.
Hinzu kommt die bei den Lehrern umstrittene Einteilung der Schüler in soziale Handelsklassen A bis D. „Dafür müssen wir über das ganze Jahr hinweg einen Beobachtungsbogen führen über soziale Verantwortung, Kooperation, Kommunikation und Konfliktverhalten“, zählt die 48-Jährige auf. Allein für die Ausformulierung der halbseitigen Beurteilung braucht Holzner pro Schüler eine halbe Stunde. Doppelter Zeitaufwand: Früher hatte die Lehrerin ein Zeugnis in einer Stunde fertig, jetzt in zwei, - macht 56 Stunden bei 28 Schülern. „Ich war 14 Tage lang jeden Tag stundenlang beschäftigt“, berichtet Ulrike Winterl aus Postau (Lkr. Landshut).
Die Volksschullehrerin ärgert sich: „Ein Aufwand, der nicht im Verhältnis zur Wirkung steht.“ Bei aller Erkenntnis der sozialen Defizite gebe es zu wenig Fördermöglichkeiten an den Schulen und kaum Einsicht bei den Eltern. „Das Kind kann ja in dem Alter nichts für sein soziales Verhalten, das ist ein Spiegel des Elternhauses.“ Mit der Ablehnung gegenüber der Kategorisierung steht Winterl nicht allein. „Das wurde früher in ein paar Sätzen genauso treffend formuliert“, findet Günther Wöhl. „Das sind Kinder, keine Erwachsenen“, kritisiert Werner Neudeck. Auch die Schulleiter haben mehr zu tun: „Durch die langen Kommentare dauert das Korrekturlesen doppelt so lange wie vorher“, sagt Wöhl.
 

Anmerkung der Tagebuchschreiberin:
Und wo bleibt die Pädagogik? Wo das Kind?


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