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SOK fordert Rechtschreibmoratorium

 
07. Juni 2009
SOK fordert Rechtschreibmoratorium
Kategorie: Schriftkultur

Am 4. Juni 2009 trafen sich in Zürich hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Presse, Verlagwesen und Schule zur Frühlingstagung der Schweizer Orthographischen Konferenz (SOK). Unter den zahlreich erschienenen Teilnehmern befanden sich auch Gäste aus Deutschland und Österreich. Das zentrale Anliegen aller Anwesenden zeigte sich in der Sorge um das Kulturgut Schriftsprache. Seit dem willkürlichen Eingriff durch die erste Reform 1996 und die Reformen in den Folgejahren sei in allen Teilen der Bevölkerung deutlich wahrnehmbar und in zunehmendem Maße eine lähmende Schreibunsicherheit zu spüren; auch Lehrer seien davon nicht ausgenommen. Niemand wisse mehr, was normgerechtes und lesefreundliches Schreiben sei. Das führe zu einer Vernachlässigung der Schreibkultur, auch und gerade in der Schule. Bei der jungen Generation lasse sich eine bedenkliche Gleichgültigkeit hinsichtlich Sorgfalt und Schreibrichtigkeit beobachten. Orthographische Nachlässigkeit färbe negativ auf Wortwahl und Formulierungen ab. Das logische Denken sei in hohem Maße mit dem richtigen schriftlichen Gebrauch der Wörter verbunden. Der Stellenwert des richtigen Schreibens sinke, sehr zum Schaden von Kommunikation und Logik. Wer sich ständig mit falschen oder fragwürdigen Schreibweisen herumschlagen müsse, könne sich nicht mehr auf inhaltliche Aufgaben konzentrieren. Es müsse deshalb gerade im Interesse der schreibenden Zunft und der Lehrer liegen, daß ein Schlußstrich unter das Experiment gezogen werde. Vor allem Leser wünschen sich wieder ein einheitliches Bild: Leser sind wir alle! Wir lesen ein Vielfaches mehr als wir schreiben! Schrift ist für den Leser da, nicht für den Produzenten der Schrift.

Ein Weg aus der Sackgasse wird im Moratorium der SOK aufgezeigt: die herkömmlichen Schreibweisen sollen an den Schulen nicht als »falsch« angestrichen werden müssen (Liberalisierung). Im gleichberechtigten Nebeneinander von klassischer Rechtschreibung und den sogenannten Reformschreibungen könne sich dann mit den Jahren das durchsetzen, was sich bewähre und von der Sprachgemeinschaft als nützlich angenommen werde. Allmählich werde sich auf diese Weise wieder Einheitlichkeit herstellen. Deutschland und Österreich sind herzlich eingeladen, an der Wiederherstellung der Einheitlichkeit unserer gemeinsamen Schriftsprache mitzuwirken!

Hier geht es zum Text des Moratoriums»
Bericht der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)»

 

»Etwas falsch zu schreiben gibt es unendlich
viele Möglichkeiten;
etwas richtig zu schreiben, nur eine!«
(Stefan Stirnemann, Gymnasiallehrer)

 

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